Arbeiten in der Technischen Redaktion? Klingt spannend, oder? Wenn du gern schreibst, Technik cool findest und Lust auf einen abwechslungsreichen Job hast, ist das vielleicht genau das Richtige für dich! Aber wie kommt man da rein, wenn man keinen “typischen” Werdegang hat? Keine Sorge – wir haben ein paar Tipps für dich.

Was machen Technische Redakteure und Redakteurinnen eigentlich?

Kurz gesagt: Sie bringen Ordnung ins Chaos. Technische Redakteure erstellen Bedienungsanleitungen, Handbücher, Online-Hilfen oder Schulungsunterlagen – und zwar so, dass auch Nicht-Technik-Nerds sie verstehen. Dabei sind sie eine Mischung aus Sprachexperten, Technikfans und Problemlösern.

Das sind die Hauptaufgaben eines Technischen Redakteurs bzw. einer Technischen Redakteurin:

1. Erstellung und Pflege Technischer Dokumentation

  • Bedienungsanleitungen

  • Montageanleitungen

  • Handbücher

  • Online-Hilfen

  • Schulungsunterlagen

  • Produktdatenblätter

2. Zielgruppenorientierte Kommunikation

  • Komplexe Inhalte verständlich und nutzerfreundlich formulieren

  • Anpassen der Dokumentation an verschiedene Zielgruppen (z. B. Endkund:innen, Servicetechniker:innen, Entwickler:innen)

3. Recherchen und Informationsbeschaffung

  • Analyse technischer Spezifikationen und Normen

  • Testen und Verstehen von Produkten und Software

4. Einsatz von Redaktionssystemen und Software-Tools

  • Arbeiten mit Content-Management-Systemen (CMS) und Redaktionssystemen

  • Nutzung von Tools wie Adobe FrameMaker, MadCap Flare oder SCHEMA ST4

  • Bildbearbeitung und Illustrationen mit Software wie Adobe Illustrator oder Snagit

5. Normen, Richtlinien und rechtliche Vorgaben berücksichtigen

  • Einhaltung von Standards wie IEC 82079 oder ISO 9001

  • Verständlichkeit, Sicherheit und gesetzliche Anforderungen beachten

  • Barrierefreiheit in der Dokumentation umsetzen

6. Übersetzungsmanagement

  • Vorbereiten von Dokumenten für die Übersetzung

  • Zusammenarbeit mit Übersetzungsbüros und Verwendung von CAT-Tools

7. Strukturierung und Modularisierung von Inhalten

  • Erstellung von wiederverwendbaren Textmodulen

  • Nutzung des „Minimalismus“-Ansatzes zur effizienten Informationsvermittlung

8. Multimediale Dokumentation

  • Erstellung von Videos, interaktiven Anleitungen und E-Learning-Inhalten

  • Integration von Augmented Reality (AR) oder Virtual Reality (VR) in die Dokumentation

Technische Redakteur:innen sind also weit mehr als nur „Texter“ – sie sind Vermittler zwischen komplexer Technik und den Menschen, die sie nutzen.

Was solltest du mitbringen?

Du brauchst keinen besonderen Abschluss, um Technischer Redakteur bzw. Technische Redakteurin zu werden. Aber ein paar Skills sind hilfreich:

  1. Technik ist dein Ding: Du musst kein Ingenieur sein, aber neugierig auf Technik solltest du schon sein.

  2. Schreiben macht Spaß: Deine Texte sollten klar und verständlich sein – und für verschiedene Zielgruppen passen.

  3. Du denkst mit: Was braucht meine Leserschaft wirklich? Diese Frage ist dein ständiger Begleiter.

  4. IT-Kenntnisse: Programme wie Adobe FrameMaker oder MadCap Flare klingen fancy? Keine Angst, die kann man lernen.

  5. Lust auf Neues: Technik entwickelt sich schnell – und du bleibst am Ball.

Nochmal zu dem Punkt mit den Abschluss: Ein bestimmter Abschluss ist für den Beruf des Technischen Redakteurs nicht zwingend erforderlich, aber einige Studiengänge und Ausbildungen bieten eine gute Grundlage. Hier sind die gängigsten Wege:

1. Klassische Studiengänge für Technische Redaktion

Es gibt spezielle Studiengänge, die gezielt auf den Beruf vorbereiten, zum Beispiel:

  • Technische Redaktion & Kommunikation

  • Technische Dokumentation

  • Kommunikation und Medienmanagement

  • Technische Kommunikation & Informationsdesign

Diese Studiengänge kombinieren sprachliche, technische und didaktische Inhalte mit Software- und Layout-Kenntnissen.

2. Quereinstieg mit anderen Studiengängen

Viele Technische Redakteure und Redakteurinnen haben ursprünglich einen anderen Studienhintergrund. Besonders gut geeignet sind:

  • Ingenieurwissenschaften (Maschinenbau, Elektrotechnik, Informatik) → Starke technische Kompetenz

  • Geisteswissenschaften (Germanistik, Linguistik, Übersetzungswissenschaften, Medienwissenschaften) → Sprachliche und redaktionelle Stärken

  • Naturwissenschaften (Physik, Chemie, Biologie) → Fachliche Tiefe, oft in technischen Bereichen gefragt

Da Technische Redakteur:innen komplexe Sachverhalte verständlich vermitteln müssen, sind sowohl Technikverständnis als auch Sprachgefühl wertvolle Fähigkeiten.

3. Weiterbildung und Zertifikate

Wer keinen einschlägigen Hochschulabschluss hat, kann sich über Weiterbildungen spezialisieren. Dazu gehören:

  • tekom-Zertifikate (z. B. „Technischer Redakteur (tekom)“)

  • Kurse an Hochschulen oder Bildungseinrichtungen (z. B. Fernlehrgänge)

  • Online-Kurse zu Redaktionssystemen, Layout-Tools oder Normen

 

4. Ausbildung statt Studium?

Es gibt zwar keine klassische Ausbildung zum Technischen Redakteur, aber angrenzende Berufe wie:

  • Mediengestalter (Digital & Print)

  • Technischer Zeichner / Produktdesigner

  • IT-Systemkaufmann / Fachinformatiker

Mit entsprechender Erfahrung und Weiterbildung ist auch von hier der Quereinstieg möglich.

So klappt der Einstieg

  1. Weiterbildungen rocken: Es gibt tolle Kurse, die dir das Basiswissen vermitteln.

  2. Praktika bringen’s: Ein Praktikum oder Volontariat ist eine super Möglichkeit, Praxiserfahrung zu sammeln und Kontakte zu knüpfen.

  3. Lern einfach los: Mit Fachbüchern, Online-Kursen oder Tutorials kannst du dich selbst fit machen.

  4. Netzwerken hilft: Besuche Messen wie die tekom-Jahrestagung oder trete Fachgruppen bei. Kontakte schaden nie!

Fazit: Einfach machen!

Der Einstieg in die Technische Kommunikation ist keine Raketenwissenschaft, aber erfordert Einsatz und Neugier. Wenn du bereit bist, dich reinzufuchsen und deine Stärken einzubringen, steht deiner Karriere nichts im Weg. Also, worauf wartest du? Pack’s an und entdecke deinen Weg in die Technische Kommunikation!