Man lernt nie aus, sagt man so. Das stimmt! Vieles lernen wir ganz unbewusst im Alltag, manches muss man sich jedoch auch bewusst, und teilweise auch mühsam, aneignen. In unserem heutigen Blogartikel geht es um Weiterbildung und ihre verschiedene Typen. Beginnen wir mit der ersten Frage:

Warum ist Weiterbildung so wichtig?

Die Welt verändert sich in einem atemberaubenden Tempo. Technologische Fortschritte, neue Erkenntnisse und sich wandelnde Arbeitsmärkte erfordern, dass wir unser Wissen und unsere Fähigkeiten kontinuierlich aktualisieren. Im Bereich der Technischen Kommunikation sind das die letzten Jahre z. B. solche Themen gewesen:

  1. Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR): AR und VR werden vermehrt in der Technischen Kommunikation eingesetzt, um Schulungen, Anleitungen und Support visuell erlebbar zu machen. Benutzer:innen können mithilfe von AR- und VR-Brillen oder mobilen Anwendungen interaktive Anleitungen erhalten.

  2. Chatbots und Künstliche Intelligenz (KI): Chatbots und KI-Systeme werden in der Technischen Kommunikation eingesetzt, um Benutzer:innen bei Fragen und Problemen schnelle und präzise Unterstützung zu bieten. Sie können auch für die Automatisierung von Wartung und Fehlerbehebung verwendet werden.

  3. Standards wie iiRDS: iiRDS ist ein technischer Standard für die Auslieferung von digitalen Technischer Dokumentationen. Er basiert auf standardisierten Metadaten und dient dem Aufbrechen von Kommunikationsbarrieren.

  4. Mobile Apps: Die Verwendung von mobilen Apps zur Bereitstellung von technischen Informationen und Anleitungen hat zugenommen. Diese Apps bieten oft Funktionen wie Offline-Zugriff und nutzungsfreundliche Navigation.

  5. Single Sourcing und Content Management: Unternehmen nutzen vermehrt Content-Management-Systeme (CMS) und Single-Sourcing-Techniken, um Inhalte effizienter zu erstellen und zu verwalten. Dies ermöglicht die Wiederverwendung von Inhalten in verschiedenen Formaten und für verschiedene Medien.

  6. Cloud-basierte Kollaborationstools: Cloud-Plattformen und Kollaborationstools ermöglichen es Teams, gemeinsam an technischen Dokumenten zu arbeiten, unabhängig von ihrem Standort. Dies steigert die Effizienz und Aktualität der Technischen Kommunikation.

  7. Spracherkennung und Übersetzungstechnologien: Fortschritte in der Spracherkennung und maschinellen Übersetzung haben die Lokalisierung und Übersetzung von technischen Inhalten vereinfacht. Dies ist besonders wichtig in globalen Märkten.

  8. Dynamische Inhalte und Personalisierung: Technische Dokumentation kann dynamisch an den Benutzer bzw. die Benutzerin angepasst werden, um relevante Informationen basierend auf den Bedürfnissen und Fähigkeiten bereitzustellen.

  9. 3D- und CAD-Integration: 3D-Modelle und CAD-Daten können in technischen Dokumenten integriert werden, um komplexe Produkte und Anleitungen besser zu visualisieren.

  10. Soziale Medien und Community-Plattformen: Unternehmen nutzen soziale Medien und Online-Communities, um Nutzer:innenfeedback zu sammeln, Support zu bieten und technische Informationen auszutauschen.

Diese technologischen Neuerungen haben die Art und Weise, wie Technische Kommunikation erstellt und bereitgestellt wird, erheblich verändert. Sie tragen dazu bei, Benutzer:innen einen besseren Zugang zu Informationen zu ermöglichen und die Effizienz in technischen Kommunikationsabteilungen zu steigern. Doch wie diese Technologien eingesetzt werden, lernt man eben nicht von selbst. Hier muss sich bewusst weitergebildet werden.

Zurück zur Frage; Warum ist Weiterbildung so wichtig? Den ersten Punkt haben wir vorgestellt; ohne lebenslanges Lernen verliert man den Anschluss an Trends und neuen Technologien.

Next up: die berühmte Karriereleiter.

Um diese nach und nach zu erklimmen, braucht es im Bereich der Technischen Redaktion nicht unbedingt die fachliche Weiterbildung. Es braucht eher Ergänzungswissen aus den Bereichen BWL und Führungskompetenz:

  1. Management- und Organisationskurse: Um eine Organisation effektiv zu leiten, ist ein Verständnis für Managementprinzipien und Organisationsstrukturen erforderlich. Fortbildungen in diesen Bereichen können helfen, Managementtechniken und -strategien zu erlernen, die man dann im eigenen Unternehmen umsetzt.

  2. Kommunikationstraining: Gute Kommunikation ist der Schlüssel zur Führung. Schulungen in Bereichen wie Präsentationstechniken, Verhandlungsführung und schriftlicher Kommunikation sind von großer Bedeutung und geben einem in genannten Situationen Sicherheit.

  3. Konfliktmanagement und Teamdynamik: Als Führungskraft muss man in der Lage sein, Konflikte im Team zu bewältigen und eine positive Teamdynamik zu fördern. Schulungen zur Konfliktlösung und Teamarbeit sind daher sehr hilfreich.

  4. Strategisches Denken und Planung: Zudem muss man in solch einer Position strategisch denken und Geschäftspläne entwickeln. Das sollte man frühzeitig mit den richtigen Techniken erlernen. Denn das kann dann helfen, langfristige Ziele zu setzen und die Vision des Unternehmens auch im Bereich der Technischen Kommunikation umzusetzen.

  5. Change Management: Veränderungen sind in Organisationen unvermeidlich. Fortbildungen im Change Management helfen Veränderungsprozesse effektiv zu steuern und Mitarbeiter:innen aktiv durch Veränderungen zu führen.

  6. Ethik und soziale Verantwortung: Als Führungskraft sollte ein Bewusstsein für ethische Fragestellungen und soziale Verantwortung vorhanden sein. Auch das Thema Nachhaltigkeit bzw. nachhaltiges Denken in Firmenprozessen kann konkret geschult werden.

Es ist wichtig, kontinuierlich zu lernen und sich weiterzuentwickeln, da die Anforderungen an Führungskräfte sich im Laufe der Zeit ändern können. Darüber hinaus können Mentoring und praktische Erfahrungen in Führungspositionen dabei helfen, die eigenen Führungsfähigkeiten zu entwickeln und zu festigen.

Manchmal will man sich selbst auch einfach verändern und verbessern – den eigenen Tellerrand erweitern. Weiterbildung trägt zur persönlichen Entwicklung bei. Sie fördert Selbstvertrauen, Kreativität und geistige Fitness. Menschen, die sich ständig weiterbilden, sind oft zufriedener und fühlen sich erfüllter.

Warum lebenslanges Lernen?

Lebenslanges Lernen ist der Kerngedanke der Weiterbildung. Es bedeutet, dass Bildung nicht auf eine bestimmte Lebensphase beschränkt ist, sondern ein lebensbegleitender Prozess ist. Hier sind einige Aspekte, die lebenslanges Lernen ausmachen:

  1. Formelle Bildung: Dies umfasst traditionelle Bildungswege wie Schul- und Hochschulbildung. Es ist nie zu spät, eine neue Qualifikation zu erwerben oder einen akademischen Abschluss zu erlangen. Im Bereich der Technischen Kommunikation gibt es beispielsweise auch private Hochschulen, die ein nebenberufliches Studium ermöglich – das auch ohne Abitur.

  2. Berufliche Weiterbildung: Fortbildungen, Seminare und Zertifikatsprogramme sind wichtige Elemente der beruflichen Weiterbildung. Diese Programme halten einen auf dem Laufenden, Stichwort neue Technologien, und verbessern die Fähigkeiten. Berufliche Weiterbildung reicht von Soft Skills, über Softwareschulungen bis hin zu fachspezifischen Expertisekursen.

  3. Selbstgesteuertes Lernen: Dies beinhaltet das eigenständige Studium von Büchern, Online-Kursen und Selbstlernmaterialien. Das Internet bietet Zugang zu einer Fülle von Wissen, das für autodidaktisches Lernen genutzt werden kann. Immer mehr im Kommen auch im Bereich der Fachkommunikation: fachlich relevante Podcasts. Da kann man auch mal nebenbei reinhören und Wissen aufschnappen.

  4. Informelles Lernen: Auch aus alltäglichen Erfahrungen kann viel gelernt werden. Ob durch Reisen, Gespräche mit anderen oder das Verfolgen von Interessen – informelles Lernen ist oft sehr effektiv. Dazu gehören auch die “Pausengespräche” auf der tekom Jahrestagung, der großen Tagung des Fachverbands für Technische Kommunikation. Da schnappt man oft mehr auf, als bei langen Fachvorträgen.

Welche Formen der Weiterbildung gibt es für lebenslanges Lernen?

Die Weiterbildung kann vielfältig sein und auf die individuellen Bedürfnisse und Ziele angepasst werden. Hier sind einige der gängigsten Typen von Weiterbildung:

  1. Online-Kurse: Mit der Zunahme von E-Learning-Plattformen kann man bequem von zu Hause aus Kurse zu fast jedem Thema belegen.

  2. Berufliche Seminare und Workshops in Präsenz: Diese bieten die Möglichkeit, spezifische berufliche Fähigkeiten zu erlernen und zu vertiefen. Durch die Vor-Ort-Teilnahme, hat man die Gelegenheit sich intensiver auszutauschen z. B. in den Pausen, die online eben nicht zusammen verbracht werden.

  3. Berufsbegleitende Studiengänge: Wenn man weiterhin arbeiten und studieren möchte, bieten berufsbegleitende Studiengänge die Flexibilität, beides zu vereinen. Das kann man dann auch noch viele Jahre oder sogar Jahrzehnte nach dem Einstieg ins Berufsleben.

  4. Bücher und Zeitschriften: Das Lesen ist eine hervorragende Möglichkeit, sich über neue Entwicklungen in verschiedenen Bereichen auf dem Laufenden zu halten. Dazu gibt es auch Fachzeitschriften wie z. B. die der tekom.

  5. Konferenzen und Kongresse: Diese Veranstaltungen bieten die Gelegenheit, Fachleute zu treffen und sich über aktuelle Trends auszutauschen.

Fazit

Weiterbildung und lebenslanges Lernen sind von entscheidender Bedeutung, um mit den Veränderungen in unserer Welt Schritt zu halten. Die Fähigkeit, sich ständig weiterzuentwickeln und Wissen zu erweitern, ist ein Schlüssel zum beruflichen Erfolg und zur persönlichen Erfüllung. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Weiterbildung, die es jedem ermöglichen, das eigene Wissen und die Fähigkeiten zu fördern. Anlaufstellen sind dabei Seminaranbieter wie wir oder eben auch Berufs- bzw. Fachverbände, wie hier im Artikel bereits erwähnt. Also: Let’s learn!