So einfach gewährleisten Sie bessere Textqualität bereits während des Schreibens!

Dieser Artikel behandelt die Möglichkeiten, die ich im Arbeitsalltag nutze, um Tipp- und Rechtschreibfehler zu vermeiden und gibt Anregungen, wie auch Sie diese, ohne viel Aufwand, in Ihrem Arbeitsalltag etablieren könnten.

Tippfehler

Jeder kennt es: Beim Schreiben mit der Tastatur unterlaufen uns ständig Tippfehler. Mehrheitlich werden Tippfehler von den Textverabeitungsprogrammen zur Korrektur angezeigt (sofern die Einstellungen stimmen). Nicht alle Tools verfügen jedoch über gleichwertige Prüfmechanismen. Daher bleiben viele dieser Missgeschicke, insbesondere bei der Erstellung von Webseitentexten im CMS, unentdeckt oder unkorrigiert. Oft fallen sie nicht einmal anderen Personen im Review auf und werden dann in dieser Form veröffentlicht. Unser Gehirn ist häufig in der Lage, solche Tippfehler zu überlesen und das falsch geschriebene Wort trotzdem richtig zu interpretieren. Vielleicht haben auch Sie meinen Tippfehler einfach überlesen?

Wie schlimm sind Tippfehler?

Sicherlich spielen Textart, Textinhalt und Textlebensdauer eine wesentliche Rolle, wenn es darum geht, einen Tippfehler zu bewerten, aber die bereits genannten Entstehungsgründe machen einen bis sehr wenige Tippfehler in den meisten Fällen irgendwie verzeihbar. Sofern das Textverarbeitungsprogramm nicht unterstützend mitwirkt, lassen sich Tippfehler nur durch starke Konzentration während des Schreibens oder des Reviews vermeiden bzw. korrigieren. Die Häufigkeit von Tippfehlern im Text hängt folglich auch von der Gründlichkeit eines jeden beim Schreiben ab.

Rechtschreibfehler

Betrachten wir nun die zweite Komponente einer sauberen Schreibweise: die (deutsche) Rechtschreibung. Das heißt nichts anderes als „richtig“, „regelkonform“ und „in sich konsistent“ zu schreiben. In diesen Bereich können wir direkt eingreifen. Die Häufigkeit von Rechtschreibfehlern im Text hängt folglich vom diesbezüglichen Wissensgrad eines jeden Schreibenden ab.

Wie schlimm sind Rechtschreibfehler?

Die Rechtschreibung gut zu beherrschen wird oft unterschätzt. Ich selbst greife immer wieder zu Nachschlagewerken, um mich beim Schreiben zu vergewissern, dass meine Intuition auch richtig ist. „Richtig“ zu schreiben ist nicht selbstverständlich. Das kann und muss auch nicht jeder vollumfänglich beherrschen. Sie müssen kein Ass der Sprachwissenschaft sein und auch Ihr Schreibstil gehört in eine andere Diskussionsschublade. Heute geht es lediglich um Rechtschreibung auf Wort- und Satzbasis sowie um konsistente Zeichensetzung. Oft wird aber die Wichtigkeit vom Rechtschreiben unterschätzt. Wer im Umfeld der Textproduktion, sei es in der Technischen Redaktion, im Marketing, in der Übersetzung oder sonst wo schreibend tätig ist, sollte jedoch auf sprachliche Korrektheit Wert legen.

Ein orthografisch (sehr) fehlerbehafteter Text kann

  • vom Inhalt ablenken,
  • den Lesefluss beinträchtigen,
  • das Leseverständnis erschweren und sogar
  • falsche Handlungsausführungen zur Folge haben.

Sie strahlen wesentlich mehr Professionalität aus, wenn Ihr Text bzgl. seiner Rechtschreibung in Ordnung ist und sichern sich so eine solide Textgrundlage. Mein Lieblingsargument für gute Rechtschreibung lautet: An einem „sauberen“ Text stört sich niemand!

5 Tipps, wie Sie praktisch nebenbei im Bereich Rechtschreibung fit werden

  1. Konsultieren Sie den DUDEN. Das DUDEN-Wörterbuch mit Empfehlungen zur Schreibweise sowie die wichtigsten Rechtschreibregeln finden Sie online.
  2. Benutzen Sie den DUDEN für alle Zweifelsfälle. Sie werden merken, wie schnell Sie lernen.
  3. Sofern Sie das Internet als Ganzes „befragen“, achten Sie auf verlässliche Quellen. Denn oft finden Sie im Internet Schreibweisen, die speziell genutzt werden, um von Suchmaschinen erkannt zu werden. Das sind nicht zwingend orthografisch richtige Schreibweisen! Z.B. Content-Management-System, nicht: Content Management System.
  4. Schauen Sie sich in Ihren Kaffeepausen ein paar nützliche Tutorials zum Thema „Rechtschreibung“ an. Dies hat gleich zwei Nutzen: Sie lenken sich ab UND lernen etwas dabei. Diese finden Sie wie Sand am Meer auf YouTube.
  5. Wenn Sie nicht besonders fit im Bereich der Rechtschreibung sind und sich diese nicht schnell aneignen können, dann holen Sie sich Unterstützung. Tipp: Bitten Sie Ihren Kollegen/Ihre Kollegin, Ihren Text Korrektur zu lesen. Vier Augen sehen bekanntlich mehr als zwei. Oder suchen Sie sich eine/n erfahrene/n Lektor/in, die/der Ihnen mit leicht verständlichen Korrekturnotizen zum besseren Schreiben verhilft.

Nachdem Sie die Bedeutung von Tippfehlern verinnerlicht und sich zum Thema Rechtschreibung belesen haben, sollten Sie ihre Erkenntnisse umsetzen. Da wir häufig unter Zeitdruck arbeiten, ständig abgelenkt sind oder werden, schenke ich Ihnen heute, passend dazu, noch mehr Tipps für bessere Textqualität bereits während des Schreibens!

10 Tipps für mehr Konzentration und Sicherheit beim Schreiben und Lektorieren Ihrer Texte

  1. Nehmen Sie sich vor, für eine gewisse Zeit konzentriert zu arbeiten. Das müssen nicht mehr als 15-30 Minuten sein.
  2. Stellen Sie sicher, dass Sie gegessen haben, ein Glas Wasser bereitsteht und Sie auch nicht zur Toilette müssen.
  3. Minimieren Sie alle externen Störeinflüsse (durch Personen/Benachrichtigungen/Anrufe). Dazu sollten Sie das Mailprogramm und andere nicht benötigte Programme schließen, in einen leeren Raum wechseln bzw. „Bitte nicht stören“ an die Tür hängen oder Kopfhörer aufsetzen (mit ganz ruhiger Musik zum Beispiel).
  4. Alles, was Sie im Internet zu Ihrem Text noch recherchieren möchten, verschieben Sie auf später. Markieren Sie sich diese Stellen einfach gelb oder arbeiten Sie mit Kommentaren.
  5. Falls Sie in Word arbeiten, können Sie die Ansicht „Fokus“ ausprobieren, in der alle überflüssigen Programmelemente ausblendet werden, die Sie ansonsten eventuell ablenken. Formatieren können Sie hier nur noch über das Kontextmenü (per rechter Maustaste zu erreichen).
  6. Setzen Sie den Zoomfaktor Ihres Editors beim Schreiben/Korrekturlesen weiter hoch. Vergleichen Sie Ihre Konzentration bei einer Zoomeinstellung von 100 % vs. 250 %.
  7. Arbeiten Sie an einem großen Monitor. Vergleichen Sie Ihre Schreib- und Lesefähigkeit bei unterschiedlichen Bildschirmdiagonalen, z.B. Notebook vs. LCD-Monitor.
  8. Erstellen Sie Webseiten-Texte, statt im CMS, zunächst in Word, um von der guten Rechtschreib-/Tippfehlerprüfung zu profitieren. Im Frontend ist es wesentlich schwieriger, Tippfehler zu entdecken!
  9. Lesen Sie Ihren Text laut vor, um den Satzbau und die Lesbarkeit Ihres Textes zu überprüfen.
  10.   Stellen Sie ggf. Ihr eigenes Sehvermögen infrage, wenn Sie die Arbeit am Bildschirm, trotz Pausen, noch sehr anstrengt.

Fazit

Weil ich Realistin bin, weiß ich, dass Ihnen bestimmt nicht alle Ratschläge zusagen werden bzw. sich in Ihren Redaktionsalltag integrieren lassen. Aber selbst, wenn Sie nur einen oder wenige davon regelmäßig anwenden, wird sich Ihre Textqualität verbessern. Das ist wohl realistisch!

Viel Spaß beim Rechtschreiben!

Ich freue mich über Feedback, weitere Praxisbeispiele sowie Ihre Erfahrungsberichte!

Gerne unterstütze ich Sie auch beim Korrekturlesen Ihrer Texte – schreiben Sie mich einfach an.

Jennifer Czeschka

Technische Redakteurin | Technical writer

Jennifer ist verantwortlich für die Fachbereiche:

  • Übersetzungs- und Terminologiemanagement
  • Technische Redaktion und Lokalisierung

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