Software-Nutzer:innen erleben häufig frustrierende Fehler in der User-Experience (UX) aufgrund vielfältiger Fehlerquellen. Oft liegt es an mangelnder Zentrierung der Nutzer:innen, Zeit- und Budgetbeschränkungen sowie fehlenden Kenntnissen über UX-Prinzipien. Die Vernachlässigung von Usability-Tests, unzureichende Kommunikation im Team, unterschiedliche Prioritäten und fehlendes Feedback von Nutzenden tragen ebenfalls dazu bei. Um Fehler zu vermeiden, ist es entscheidend, die Nutzungsperspektive zu priorisieren, klare Kommunikation sicherzustellen, regelmäßige Usability-Tests durchzuführen und kontinuierlich Feedback von den Nutzer:innen einzuholen.

Ein Szenario, das wohl jeder kennt – die Frustration, die entsteht, wenn die UX nicht der gewünschten Erwartung entspricht.

In diesem Kontext stellen wir 5 häufige Fehlern vor, die in der UX von Software auftreten. Ohne technische Fachbegriffe und komplizierte Erklärungen zeigen wir dir, warum bestimmte Anwendungen manchmal nicht so nutzungsfreundlich sind, wie sie sein könnten.

Unser Ziel ist es, einen Blick auf diese Herausforderungen zu werfen und Lösungsansätze aufzuzeigen, damit Software für alle Nutzer:innen eine angenehmere Erfahrung wird. Es geht darum, zu verstehen, wie kleine Veränderungen in der Gestaltung und Struktur einer Anwendung große Auswirkungen auf die Zufriedenheit der Anwender:innen haben können

5 häufige Fehler in der UX von Software

1. Mangelnde Responsivität und Langsamkeit:

Nichts frustriert Nutzer:innen mehr als eine träge oder unresponsive Software. Lange Ladezeiten und verzögerte Reaktionen können die Nutzungserfahrung erheblich beeinträchtigen. Sie werden durch ineffizienten Code, große Dateigrößen oder unzureichende Serverkapazitäten verursacht. Eine optimale Leistung ist wichtig, um eine positive UX zu gewährleisten.

Wie du es vermeiden kannst:

  • Optimiere die Performance der Software, indem du regelmäßig Profiling- und Performance-Tests durchführst, um Engpässe und ineffizienten Code zu identifizieren.

  • Setze auf responsive Designprinzipien für eine nahtlose Anpassung an verschiedene Bildschirmgrößen.

  • Vermeide unnötige Animationen und komplexe Grafiken, die die Ladezeit beeinflussen könnten.

2. Komplexe Navigation und Ãœberladen von Funktionen:

Ein weit verbreiteter Fehler ist es, Software mit einer komplexen Navigation zu überfrachten oder zu viele Funktionen in einem Interface zu integrieren. Ist die Informationsarchitektur nicht klar ersichtlich, haben Nutzer:innen Schwierigkeiten den Zweck und die Struktur einer Anwendung zu verstehen. Das führt zu Verwirrung und erschwert die Ausführung der gewünschten Aktionen.

Wie du es vermeiden kannst:

  • Fokussiere dich auf die Kernaufgaben und eliminiere überflüssige Funktionen.

  • Strukturiere die Navigation intuitiv. Vermeide tiefe Menüstrukturen und verwende stattdessen eine kontextsensitive Navigation, die sich je nach Bereich anpasst. Gib den Nutzer:innen jederzeit die Möglichkeit zu Fixpunkten (z. B. Startseite) schnell und einfach zurückzukehren.

  • Nutze klare und verständliche Bezeichnungen für Menüpunkte und Funktionen.

3. Unklare Fehlermeldungen und fehlende Rückmeldung:

Das Design sollte Nutzer:innen grundsätzlich ermöglichen, Fehler effektiv zu vermeiden. Unklare Anleitungen, verwirrende Symbole und schlecht platzierte Schaltflächen tragen dazu bei, dass falschen Aktionen ausgeführt werden. Bei komplexen Aufgaben ist eine nicht schrittweise geführte Interaktion oft sehr hinderlich. Dadurch kannst du die Nutzer:innen im Prozess verwirren und läufst Gefahr, dass wichtige Schritte übersehen werden.

Verzichtest du dazu noch auf Rückmeldungen über den Status von Aktionen, verstehen die Nutzer:innen nicht, was gerade passiert und ob Aktionen erfolgreich waren oder nicht.

Und wenn etwas schiefgeht? Dann sind klare und verständliche Fehlermeldungen essenziell. Oftmals sind die Meldungen viel zu technisch oder allgemein gehalten, was zu Verwirrung und Frustration führt.

Wie du es vermeiden kannst:

  • Platziere Feedback-Elemente wie Bestätigungsmeldungen, visuelle Hinweise oder Fehlermeldungen da, wo sie die Nutzer:innen brauchen und biete kontextbezogene Hilfestellungen an.

  • Vermeide technischen Fachjargon. Formuliere Fehlermeldungen in einfacher und klar verständlicher Sprache und gib eindeutige Anweisungen, wie Probleme behoben werden können.

  • Führe regelmäßige Usability-Tests durch und sammle Feedback zu Fehlermeldungen und Statusmeldungen, um Verbesserungen vorzunehmen.

4. Vernachlässigung von Barrierefreiheit:

Eine mangelnde Berücksichtigung von Barrierefreiheitsstandards kann zu Problemen für Nutzer:innen mit Behinderungen führen und die Software verliert an Effektivität und Reichweite. Software sollte so gestaltet sein, dass sie für alle Nutzenden zugänglich ist, unabhängig von ihren Fähigkeiten oder Einschränkungen. Das schließt Aspekte wie die Verwendung von Screenreadern, Farbkontraste und Tastaturnavigation ein.

Wie du es vermeiden kannst:

  • Berücksichtige von Anfang an barrierefreie Designprinzipien (WCAG) wie Wahrnehmbarkeit, Bedienbarkeit und Verständlichkeit.

  • Teste die Software mit verschiedenen Hilfsmitteln und Plattformen.

  • Führe regelmäßige Usability-Tests mit Menschen unterschiedlicher Fähigkeiten durch, um sicherzustellen, dass die Software für ein breites Spektrum an Nutzer:innen zugänglich ist.

5. Fehlende Nutzungsfreundlichkeit bei Formularen:

Formulare sind zwar oft ein zentraler Bestandteil von Software, können jedoch zu erheblichen Frustrationen führen, wenn sie nicht nutzungsfreundlich und barrierefrei gestaltet sind. Hierbei wird meist die Zugänglichkeit für alle Nutzer:innen, einschließlich Menschen mit Behinderungen, vernachlässigt.

Zudem müssen Anwender:innen viel Zeit für zu lange Formulare mit unnötigen oder nicht klar verständlichen Informationen aufwenden.

Wie du es vermeiden kannst:

  • Halte Formulare so kurz wie möglich und frage nur nach essentiellen Informationen.

  • Verwende klare und verständliche Sprache für Anweisungen und Feldbeschriftungen.

  • Implementiere Validierungen in Echtzeit, um Fehler frühzeitig zu erkennen und automatische Vervollständigungen, um Nutzer:innen bei Eingaben zu unterstützen und so die Zeit zu minimieren.

Die genannten Punkte sind nur eine kleine Auswahl häufiger Fehler in der UX von Software. Je nach Kontext und Zielgruppe können sie natürlich variieren. Die kontinuierliche Sammlung von Feedback und die Durchführung von Usability-Tests sind die ersten wichtigen Schritte, um die UX zu deiner Software zu verbessern und auf die spezifischen Bedürfnisse der Nutzer:innen einzugehen.