Heute richten wir uns erstmal mit einem Disclaimer an euch Leser:innen: Der folgende Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da Usability ein weites Feld ist. Außerdem spiegelt er teils eigene Vorlieben wider, nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass es sich bei guter Usability stets um menschzentrierte Produkte und Dienstleistungen dreht. Doch muss gute Usability ein Hexenwerk sein?

Damit wären wir auch schon mittendrin im Thema. Was macht überhaupt gute Usability aus? Welche Tipps gibt es um gute Usability für unsere Anwender:innen zu machen?

Was ist Usability?

Ich als Autorin spreche die ganze Zeit von Usability, doch was ist das genau? Für viele ist es ein Begriff, der nicht ganz klar ist, aber stets gefühlt von allen überall verwendet wird. Schaust Du in den Duden, bekommst Du die Antwort, dass dieses feminine Substantiv aus dem Bereich EDV stammt und so viel wie Benutzbarkeit oder Benutzerfreundlichkeit bedeutet. Ok, so weit, so gut.
In der Fachliteratur wird Usability meist aus dem Englischen ins Deutsche geholt mit Gebrauchstauglichkeit. Definiert wird die Usability dabei als das Ausmaß, in dem ein Produkt, System oder Dienst durch bestimmte Benutzer:innen in einem bestimmten Anwendungskontext genutzt werden kann, um bestimmte Ziele effektiv, effizient und zufriedenstellend zu erreichen.
Einfacher gesagt bedeutet Usability also Gebrauchstauglichkeit oder wie gut funktioniert die Problemlösung mit dem Produkt oder der Dienstleistung für mich als Anwender:in. 

Was ist GUTE Usability?

Hier wird es leider schwammig. Die Definition von „gut“ kann jeder Mensch ein bisschen anders sehen. Wie so oft ist die Antwort dann „Das kommt darauf an“.

Bei Usability liegt die Bedeutung von „gut“ vor allem in der Effektivität, der Effizienz und der Zufriedenheit mit dem Ergebnis.
Interessanterweise wird gute Usability dabei zumeist gar nicht explizit wahrgenommen, aber wie so oft, hinterlässt schlechte Usability einen prägenden Eindruck.
Gerne werden folgende Kriterien zur Bewertung von Usability herangezogen. Hier gibt es allerdings verschiedene Ansätze, je nach Art des Produkts oder der Dienstleistungen.

Notiz: Als Aufgabe ist die Lösung des vorliegenden Problems, also unsere Zielsetzung, zu verstehen.

Kriterien zur Bewertung von Usability:

  • Effektivität: Können die User:innen eine Aufgabe erfolgreich ausführen?
  • Effizienz: Wie schnell und mit welchem Aufwand erledigen sie die Aufgabe?
  • Zufriedenheit: Als wie zufriedenstellend empfinden die User:innen das Produkt, die Software oder die Dienstleistung?
  • Fehlerrate: Machen sie Fehler bei der Ausführung der Aufgabe?
  • Lernbarkeit: Wie einfach können die User:innen die Aufgabe direkt beim ersten Mal erledigen?
  • Einprägsamkeit: Wie leicht können sie die Aufgabe nach einer Unterbrechung wieder aufnehmen?

Wen genau betrifft Usability?

Damit haben wir mal geklärt, was „gute“ Usability sein kann, doch “für wen” ist Usability? Das lässt sich leichter beantworten. Usability betrifft uns alle. Überall wo Menschen auf Maschinen und Technik treffen, wird Usability wichtig. An sämtlichen Schnittstellen von Mensch und Maschine sollte die Usability aller Produkte und Dienstleistungen grundlegend gut sein. Prinzipiell ist es dabei egal, ob es sich um eine Software, eine Webseite, ein mobiles Endgerät, ein komplexes, medizinisches Gerät oder eine komplizierte Steuerung einer riesigen Maschinenanlage handelt, gute Gebrauchstauglichkeit sollte ein Muss sein.

Im Grunde ist eine durchdachte Usability der Schlüssel zu erfolgreich durchgeführten Tätigkeiten – nur so funktioniert’s!

Und wie geht jetzt gute Usability?

Wie so oft bei menschzentrierten Produkten gibt es kein Universalrezept, schließlich sind alle Menschen Individuen mit ihren eigenen Bedürfnissen. Aber uns vereinen auch einige Anforderungen und Einstellungen beim Thema effektive, effiziente und zufriedenstellende Gebrauchstauglichkeit. Diese findest du in unseren 10 Tipps.

10 Tipps für gute Usability

1.) Web-Usability:
Hast du eine Webseite dann gestalte diese nutzerfreundlich. Sie ist deine Visitenkarte online. Beachte dabei die wichtigsten Aspekte der Web-Usability:

  • Zugänglichkeit/Accessability

  • Übersichtlichkeit

  • Verständlichkeit

  • Glaubwürdigkeit (Trust Elements)

  • Relevanz

2.) UX-Design und UI:
Für Produkte, Dienstleistungen und Software halte dich an die gängigen Regeln was Gestaltung und Design angeht, sie gibt es nicht von ungefähr. Hierzu gibt es allgemeingültige Gestaltungsprinzipien, die auf psychologischen Grundsätzen basieren.

3.) UX-Writing:
Rede mit deinen User:innen in deiner Voice auf Augenhöhe gesprächshaft und empathisch.

4.) Ergonomie und Barrierefreiheit:
Konzipiere deine Produkte, Dienstleistungen und Software hinsichtlich Ergonomie (Software- und Hardware) so, dass sie auch für alle passen. Bedenke auch die Barrierefreiheit in all ihren Aspekten, visuell, auditiv, kognitiv,…. du weißt :wink:

5.) Wahrnehmung:
Behalte stets im Hinterkopf, wie die Wahrnehmung in Bezug auf dein Produkt funktioniert. Und lass nie die magische 7 außer Acht. Im Schnitt kann unser Gehirn nur maximal sieben Informationshappen wahrnehmen, mehr Input auf einen Blick überfordert es und die Information kommt nicht richtig an.

6.) Aufmerksamkeit:
Denke an Eye-Catcher und beachte was die Aufmerksamkeit erregt. Trotzdem gilt hier meist der Satz “weniger ist mehr” – also nicht übertreiben.

7.) Erlernbarkeit:
Deine Software oder dein Produkt muss leicht erlernbar sein, dabei idealerweise intuitiv und unter Verwendung etablierter Funktionen.

8.) Lesestil und Leserlichkeit:
Achte stets auf eine optimale Leserlichkeit durch Kontrast, dezenten Hintergrund und serifenlose Schriften als statische Texte. Zudem denke an Scanner, Skimmer, Quer- und Alles-Leser.

9.) Konsistenz und Navigation:
Folge Konventionen, gesetzlichen Vorgaben und bewährten Prinzipien. Vergiss die Terminologie nicht und habe immer einen roten Faden, dem du in der Navigation und der Gliederung folgst.

10.)USPs bzw. Unique Selling Proposition oder Unique Selling Point:
Das Alleinstellungsmerkmal eines Produkts, einer Leistung oder eines Unternehmens. Das kann alles sein, was Dein Produkt oder Deinen Service einzigartig macht und einen Mehrwert bietet.

Fazit

Du siehst, das gute Usability kein Hexenwerk sein muss. Denn mit reflexivem Hinterfragen und dem Umsetzen der 10 Tipps hast du bereits einen guten Schritt nach vorne getan, um deinem Produkt oder deiner Dienstleistung etwas UX-Magie zu verleihen.

Bleib dran, schwinge weiter deinen Zauberstab und verbessere deine Usability kontinuierlich um deine User:innen mit dem gewissen Etwas zu verzaubern. Simsalabim :grinning:

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