Wie gelingt der Quereinstieg in die Technische Kommunikation?
06.02.2025
06.02.2025
Arbeiten in der Technischen Redaktion? Klingt spannend, oder? Wenn du gern schreibst, Technik cool findest und Lust auf einen abwechslungsreichen Job hast, ist das vielleicht genau das Richtige für dich! Aber wie kommt man da rein, wenn man keinen “typischen” Werdegang hat? Keine Sorge – wir haben ein paar Tipps für dich.
Kurz gesagt: Sie bringen Ordnung ins Chaos. Technische Redakteure erstellen Bedienungsanleitungen, Handbücher, Online-Hilfen oder Schulungsunterlagen – und zwar so, dass auch Nicht-Technik-Nerds sie verstehen. Dabei sind sie eine Mischung aus Sprachexperten, Technikfans und Problemlösern.
Das sind die Hauptaufgaben eines Technischen Redakteurs bzw. einer Technischen Redakteurin:
Bedienungsanleitungen
Montageanleitungen
Handbücher
Online-Hilfen
Schulungsunterlagen
Produktdatenblätter
Komplexe Inhalte verständlich und nutzerfreundlich formulieren
Anpassen der Dokumentation an verschiedene Zielgruppen (z. B. Endkund:innen, Servicetechniker:innen, Entwickler:innen)
Analyse technischer Spezifikationen und Normen
Testen und Verstehen von Produkten und Software
Arbeiten mit Content-Management-Systemen (CMS) und Redaktionssystemen
Nutzung von Tools wie Adobe FrameMaker, MadCap Flare oder SCHEMA ST4
Bildbearbeitung und Illustrationen mit Software wie Adobe Illustrator oder Snagit
Einhaltung von Standards wie IEC 82079 oder ISO 9001
Verständlichkeit, Sicherheit und gesetzliche Anforderungen beachten
Barrierefreiheit in der Dokumentation umsetzen
Vorbereiten von Dokumenten für die Übersetzung
Zusammenarbeit mit Übersetzungsbüros und Verwendung von CAT-Tools
Erstellung von wiederverwendbaren Textmodulen
Nutzung des „Minimalismus“-Ansatzes zur effizienten Informationsvermittlung
Erstellung von Videos, interaktiven Anleitungen und E-Learning-Inhalten
Integration von Augmented Reality (AR) oder Virtual Reality (VR) in die Dokumentation
Technische Redakteur:innen sind also weit mehr als nur „Texter“ – sie sind Vermittler zwischen komplexer Technik und den Menschen, die sie nutzen.
Du brauchst keinen besonderen Abschluss, um Technischer Redakteur bzw. Technische Redakteurin zu werden. Aber ein paar Skills sind hilfreich:
Technik ist dein Ding: Du musst kein Ingenieur sein, aber neugierig auf Technik solltest du schon sein.
Schreiben macht Spaß: Deine Texte sollten klar und verständlich sein – und für verschiedene Zielgruppen passen.
Du denkst mit: Was braucht meine Leserschaft wirklich? Diese Frage ist dein ständiger Begleiter.
IT-Kenntnisse: Programme wie Adobe FrameMaker oder MadCap Flare klingen fancy? Keine Angst, die kann man lernen.
Lust auf Neues: Technik entwickelt sich schnell – und du bleibst am Ball.
Nochmal zu dem Punkt mit den Abschluss: Ein bestimmter Abschluss ist für den Beruf des Technischen Redakteurs nicht zwingend erforderlich, aber einige Studiengänge und Ausbildungen bieten eine gute Grundlage. Hier sind die gängigsten Wege:
Es gibt spezielle Studiengänge, die gezielt auf den Beruf vorbereiten, zum Beispiel:
Technische Redaktion & Kommunikation
Technische Dokumentation
Kommunikation und Medienmanagement
Technische Kommunikation & Informationsdesign
Diese Studiengänge kombinieren sprachliche, technische und didaktische Inhalte mit Software- und Layout-Kenntnissen.
Viele Technische Redakteure und Redakteurinnen haben ursprünglich einen anderen Studienhintergrund. Besonders gut geeignet sind:
Ingenieurwissenschaften (Maschinenbau, Elektrotechnik, Informatik) → Starke technische Kompetenz
Geisteswissenschaften (Germanistik, Linguistik, Übersetzungswissenschaften, Medienwissenschaften) → Sprachliche und redaktionelle Stärken
Naturwissenschaften (Physik, Chemie, Biologie) → Fachliche Tiefe, oft in technischen Bereichen gefragt
Da Technische Redakteur:innen komplexe Sachverhalte verständlich vermitteln müssen, sind sowohl Technikverständnis als auch Sprachgefühl wertvolle Fähigkeiten.
Wer keinen einschlägigen Hochschulabschluss hat, kann sich über Weiterbildungen spezialisieren. Dazu gehören:
tekom-Zertifikate (z. B. „Technischer Redakteur (tekom)“)
Kurse an Hochschulen oder Bildungseinrichtungen (z. B. Fernlehrgänge)
Online-Kurse zu Redaktionssystemen, Layout-Tools oder Normen
Es gibt zwar keine klassische Ausbildung zum Technischen Redakteur, aber angrenzende Berufe wie:
Mediengestalter (Digital & Print)
Technischer Zeichner / Produktdesigner
IT-Systemkaufmann / Fachinformatiker
Mit entsprechender Erfahrung und Weiterbildung ist auch von hier der Quereinstieg möglich.
Weiterbildungen rocken: Es gibt tolle Kurse, die dir das Basiswissen vermitteln.
Praktika bringen’s: Ein Praktikum oder Volontariat ist eine super Möglichkeit, Praxiserfahrung zu sammeln und Kontakte zu knüpfen.
Lern einfach los: Mit Fachbüchern, Online-Kursen oder Tutorials kannst du dich selbst fit machen.
Netzwerken hilft: Besuche Messen wie die tekom-Jahrestagung oder trete Fachgruppen bei. Kontakte schaden nie!
Der Einstieg in die Technische Kommunikation ist keine Raketenwissenschaft, aber erfordert Einsatz und Neugier. Wenn du bereit bist, dich reinzufuchsen und deine Stärken einzubringen, steht deiner Karriere nichts im Weg. Also, worauf wartest du? Pack’s an und entdecke deinen Weg in die Technische Kommunikation!