UX-Design für Informationsprodukte: Die 5 wichtigsten Gestaltungsgrundsätze
29.08.2024
29.08.2024
Informationsprodukte dienen dazu, Menschen dabei zu helfen, Informationen zu finden, zu verstehen und zu nutzen. Eine schlechte Benutzererfahrung kann dazu führen, dass Benutzer:innen frustriert sind und möglicherweise zu einem anderen Produkt wechseln. Eine gut gestaltete UX kann hingegen das Engagement steigern, die Zufriedenheit erhöhen und langfristige Bindungen zu den Nutzenden aufbauen.
Daher ist UX-Design ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Informationsprodukten. Indem wir die Bedürfnisse unserer Benutzer:innen verstehen und Produkte entwickeln, die einfach zu verwenden, effizient und angenehm sind, können wir positiv zum Gesamteindruck des Projekts beitragen.
Deshalb ist der UX-Designprozess iterativ und beinhaltet kontinuierliches Feedback von den Nutzenden. Durch die Analyse von Nutzungsdaten, Benutzerfeedback und Usability-Tests können Designer:innen ihre Produkte ständig verbessern und an die sich ändernden Nutzungsbedürfnisse anpassen. Um sicherzustellen, dass deine Informationsprodukte eine herausragende Benutzererfahrung bieten, haben wir hier die 5 wichtigsten Gestaltungsgrundsätze für dein UX-Design:
Klare Informationsarchitektur:
Die Struktur und Organisation von Informationen spielen eine maßgebliche Rolle für die Benutzerfreundlichkeit eines Produkts. Eine gut durchdachte und klar strukturierte Informationsarchitektur ist entscheidend dafür, dass Benutzer:innen sich leicht orientieren können und die gewünschten Informationen schnell und effizient finden.
Eine gute Informationsarchitektur sollte den Nutzenden eine Roadmap durch das Produkt bieten, die es ihnen ermöglicht, sich mühelos zu bewegen und die verschiedenen Bereiche zu erkunden. Durch eine sinnvolle Organisation von Inhalten, Menüs, Kategorien und Navigationselementen können Benutzer:innen intuitiv verstehen, wo sie sich befinden und wie sie zu den Informationen gelangen können, die sie benötigen. Das fördert nicht nur eine einfache Navigation, sondern auch die Interaktion und das Engagement.
Dazu ist es wichtig, die Bedürfnisse und Erwartungen der Benutzer:innen zu berücksichtigen und an ihre mentalen Modelle und Suchmuster anzupassen. Dies kann durch die Verwendung von klaren Bezeichnungen, logischen Hierarchien und sichtbaren Hinweisen erreicht werden. Der Aufbau einer Informationsarchitektur muss also schon während des Designprozesses berücksichtigt werden, um die Usability des Produkts zu verbessern und die Zufriedenheit zu steigern.
Funktionales Design:
Ein ästhetisch ansprechendes visuelles Design zieht zweifellos die Aufmerksamkeit auf sich, aber noch wichtiger ist es, dass das Design funktional ist und einen konkreten Zweck erfüllt. In diesem Sinne sollten Designelemente wie Buttons, Links und Menüs nicht nur gut aussehen, sondern auch leicht erkennbar und einfach zu bedienen sein. Eine klare visuelle Hierarchie und ein einheitliches Design über alle Seiten hinweg helfen den Benutzer:innen, sich zu orientieren und die gewünschten Informationen schnell zu finden.
Die Benutzeroberfläche sollte daher insgesamt klar und einfach gestaltet sein, um die Navigation und das Verständnis zu erleichtern. Dies bedeutet, dass überflüssige Elemente vermieden und die Präsentation von Informationen prägnant und verständlich gestaltet werden sollte. Durch eine bewusste Entscheidung für klare Schriftarten, ausreichenden Kontrast und gut definierte Abstände können Designer:innen sicherstellen, dass die Benutzer:innen die Inhalte leicht lesen und verstehen können.
Insgesamt ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen visuellem Design und Funktionalität entscheidend, um eine positive Benutzererfahrung zu gewährleisten.
Konsistenz:
Die Einhaltung von Konsistenz in Designelementen, Layouts und Interaktionen ist wichtig, um eine vertraute und vorhersehbare Benutzererfahrung zu schaffen. Es gibt dem bzw. der Benutzenden ein Gefühl der Vertrautheit und Sicherheit, da sie sich darauf verlassen können, dass bestimmte Elemente und Funktionen konsistent bleiben, unabhängig davon, wo sie sich auf dem Produkt befinden.
Ein konsistentes Design über alle Seiten und Funktionen hinweg erleichtert zudem die Orientierung und sorgt dafür, dass Benutzer:innen sich auf die eigentliche Aufgabe konzentrieren können, anstatt Zeit damit zu verbringen, sich mit neuen oder unterschiedlichen Elementen auseinandersetzen zu müssen. Außerdem vermittelt ein konsistentes und durchdachtes Design den Eindruck, dass das Produkt professionell und zuverlässig ist.
Somit schafft Konsistenz in Designelementen, Layouts und Interaktionen also eine angenehme und effiziente Benutzererfahrung, die den Bedürfnissen der Benutzer:innen gerecht wird und dafür sorgt, dass sie das Produkt gerne nutzen und ihre Ziele effektiv erreichen können.
Feedback:
Es sollte auf eine kontinuierliche Rückmeldung seitens des Produkts an den Benutzenden geachtet werden, um nicht nur den Fortschritt zu bestätigen, sondern auch auf auftretende Fehler oder Probleme hinzuweisen. Diese Rückmeldungen dienen dazu, dem Benutzenden ein Gefühl der Kontrolle und Sicherheit zu vermitteln und tragen somit maßgeblich zur Verbesserung der Benutzererfahrung bei. Durch schnelle Reaktionszeiten und klares Feedback fühlen sich Benutzer:innen unterstützt und verstanden, was die Wahrscheinlichkeit von Frustration und Verwirrung deutlich reduziert.
In der Praxis bedeutet dies, dass das Produkt den Benutzenden durch den Interaktionsprozess begleitet und dabei kontinuierlich auf seine Aktionen reagiert. Dies kann durch visuelle Rückmeldungen wie Animationen, Pop-ups, Statusmeldungen oder Veränderungen im Design erreicht werden. Zum Beispiel kann eine Fortschrittsleiste den Benutzenden darüber informieren, wie weit er in einem bestimmten Prozess fortgeschritten ist, während ein Hinweisfeld ihn darauf aufmerksam macht, wenn ein Fehler auftritt oder zusätzliche Informationen erforderlich sind.
Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Rückmeldungen verständlich und leicht nachvollziehbar sind. Klare Sprache und eindeutige Symbole helfen dabei, die Botschaften des Produkts zu kommunizieren und Missverständnisse zu vermeiden. Indem das Produkt auf diese Weise aktiv mit dem Benutzenden interagiert, wird nicht nur die Benutzererfahrung verbessert, sondern auch das Vertrauen und die Bindung an das Produkt gestärkt.
Barrierefreiheit und Inklusivität:
Ein weiterer bedeutsamer Faktor ist, dass ein Produkt für alle Benutzer:innen zugänglich ist, unabhängig von ihren individuellen Fähigkeiten oder Einschränkungen. Dieser Grundsatz der Barrierefreiheit ist nicht nur eine ethische Verpflichtung, sondern auch ein wesentlicher Bestandteil eines inklusiven und benutzerorientierten Designs.
Um sicherzustellen, dass Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen das Produkt problemlos nutzen können, müssen bewusste Designentscheidungen getroffen werden. Dies bedeutet, dass Designer:innen etwa Sehbehinderungen, Hörbehinderungen, motorische Einschränkungen oder kognitive Beeinträchtigungen bei der Gestaltung berücksichtigen und barrierefreien Designprinzipien umsetzen.
Konkrete Maßnahmen zur Sicherstellung der Barrierefreiheit könnten beispielsweise die Verwendung von alternativen Texten für Bilder zur Unterstützung von Screenreadern sein, die Bereitstellung von Untertiteln für Videos zur Unterstützung Hörgeschädigter oder die Implementierung von Tastaturkürzeln für Benutzer:innen mit motorischen Einschränkungen. Darüber hinaus sollte die Benutzeroberfläche so gestaltet sein, dass sie einfach zu navigieren ist und klare, verständliche Inhalte bietet, die für alle zugänglich sind. Dies fördert nicht nur die Inklusion, sondern erweitert auch die Reichweite und den Nutzen des Produkts, da es von einer breiteren Palette von Benutzer:innen genutzt werden kann.
Von der Benutzerforschung über die Gestaltung einer klaren Informationsarchitektur bis hin zur Berücksichtigung von Barrierefreiheit und Inklusion gibt es zahlreiche Aspekte, die bei der Entwicklung eines erfolgreichen Informationsprodukts berücksichtigt werden sollten.
Letztendlich steht immer der Benutzende im Mittelpunkt. Indem wir die Bedürfnisse, Fähigkeiten und Vorlieben verstehen und in den Gestaltungsprozess einbeziehen, können wir Produkte entwickeln, die nicht nur nützlich und funktional sind, sondern auch Freude machen und ein positives Benutzererlebnis schaffen. Als Designer:in, Entwickler:in und Produktmanager:in sollten wir daher stets die Bedeutung von UX-Design bei der Entwicklung von Informationsprodukten im Blick behalten. Indem wir uns auf die Schaffung von Produkten konzentrieren, die nicht nur informativ, sondern auch benutzerfreundlich sind, schaffen wir eine gute Grundlage für eine langfristiger Bindung, sichern uns einen Wettbewerbsvorteil und tragen letztendlich dazu bei, dass die digitale Welt für alle zugänglich wird.
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